Reisereview

Wie sieht unser Fazit zu dieser Reise aus? Hätten wir etwas anders gemacht? Haben wir uns vertragen? In dieser Reihenfolge: Ja, ja und ja.

Kurzfassung: Die Reise war wunderschön, wir haben viel gesehen, erlebt, gelacht und werden vielleicht doch ein paar Sachen beim nächsten Mal anders machen.

Was hatten wir uns von dieser Reise erwartet?

Eigentlich nichts konkretes. Wir fühlen uns beide ziemlich gefestigt in unserem Leben und unserer Persönlichkeit, es war also nicht gedacht als Reise zum Ich. (Spoiler: Ist sie auch nicht geworden.)

Wir waren beide sehr offen in der Vorstellung der Reise. Wir wollten gerne andere Länder und Kulturen kennenlernen, die Natur bewundern und die Zeit einfach genießen. Wenn das dabei eine Reise zum neuen Ich werden würde, auch ok.

Wir haben uns auf dieser Reise sicher noch besser kennengelernt (jeder sich selbst und den jeweils anderen). Vielleicht hat sich die Sichtweise auf manche Dinge geändert, aber im großen und ganzen sind wir noch dieselben zwei Schmetterlinge, die im März losgeflogen sind.

Ansonsten ist unsere Erwartung/Hoffnung/Wunsch erfüllt worden:
Wir haben in 5 Monaten 4 neue Länder (in Peru waren wir Anfang 2019 schonmal) kennenlernen dürfen. Wir hatten die Gelegenheit uns mit Einheimischen auszutauschen und mehr über die Länder und Kulturen zu erfahren. Wir haben atemberaubend schöne Natur in unterschiedlichsten Facetten und Höhenlagen bestaunt und jede Menge Tiere hautnah erlebt, die es zuhause eben nicht gibt.

Außerdem wollten wir uns auf der Reise Gedanken darüber machen, wie es beruflich nach der Reise weitergehen soll. Auch das haben wir getan und haben einige Ideen dazu im Gepäck mit nach Deutschland gebracht.

Alles in allem würde ich sagen: Mission accomplished.

Hätten wir etwas anders gemacht?

Ja, vielleicht schon. Das Wetter in Mittel- und Südamerika hätten wir sicher besser abpassen können, aber da war die Kündigung nunmal bereits ausgesprochen.

Ursprünglich wollten wir nach Asien reisen (da wäre der Zeitpunkt klimatisch gesehen auch besser gewesen) – das war aber ziemlich kompliziert dank Corona. Wir haben also eher spontan in Richtung Mittelamerika umgeschwenkt.

Mit dem Reiseverlauf selbst sind wir sehr happy. Wir haben uns Zeit für die einzelnen Orte genommen und um anzukommen an den einzelnen Stationen. Zwei Nächte hier, zwei Nächte dort – das wollten wir nicht. Wir wollten mehr Zeit haben, um anzukommen und mehr Zeit zwischen Koffer aus- und wieder einpacken.

Das hat natürlich die Anzahl der besuchten Länder und Orte reduziert, aber immer wenn es uns gefallen hat, haben wir uns eben die Freiheit genommen auch länger zu bleiben. Die Folge: Wir waren schon in Land 1 (Mexiko) hinter unserem ursprünglichen Zeitplan. Go with the flow wurde das Motto unserer Reise. Und die nächste Reise werden wir ziemlich sicher wieder so machen.

Ah bis auf eins. Weniger Gepäck. DEUTLICH weniger Gepäck. Also, ungefähr die Hälfte.

Go with the flow

Getreu diesem Motto haben wir auch spontan einen Besuch der Insel Cozumel eingeschoben, weil uns ein Schweizer erzählt hatte, dass man dort wahnsinnig gut tauchen könnte. Also haben wir einen Tauchschein gemacht, den wir nie vorhatten zu absolvieren. Und wir sind beide ziemlich froh darüber, denn die Unterwasserwelt hat uns ganz schön umgehauen. Das hat auch unsere weitere Reise deutlich beeinflusst und zu unglaublichen Tauchtrips geführt.

Wir hatten auch vor, von Mexiko bis Kolumbien auf dem Landweg zu reisen. Insgesamt 9 Länder wären das gewesen. Nach Land 3 haben wir die Route abgebrochen, um der Sonne hinterherzufliegen und um den sehr sehr sehr ausgetrampelten Pfad zwischen Mexiko und Kolumbien zu verlassen.
Das nächste Ziel war (dank schlechter Recherche) Ecuador. Das Wetter war kaum besser als in Mittelamerika und on top noch politische Spannungen im Land – dafür sind wir dann auf den Galápagos Inseln gelandet. Da hatten wir überhaupt nie vor hinzufliegen. Umso traumhafter war es dann vor Ort, an Land und unter Wasser. Vielleicht war es einfach Fügung von ungeplantem Tauchschein und ungeplanter Routenänderung.

In Antigua waren wir 4 Wochen, drei davon in der Spanisch Schule und haben eine neue Sprache gelernt. Die Sprachschule hatten wir uns schon zuhause vorgenommen, aber wo wussten wir nicht. Das haben wir von einigen anderen Reisenden unterwegs erfahren, dass Guatemala dafür besonders geeignet wäre.
Ein Niederländer hatte uns dann von einer konkreten Sprachschule und dem Homestay in Antigua erzählt (der Aufenthalt in einer guatemaltekischen Familie während man die Schule besucht). Den Homestay hatten wir zwar nicht geplant, klang aber gut. Das haben wir also ausprobiert und es hat uns -wider Erwarten- so unfassbar gut gefallen, dass wir schlussendlich 3 Wochen bei einem älteren Ehepaar in Antigua gewohnt haben.

Poco a poco

Mit den neuen Sprachkenntnissen sind wir den Rest der Reise ziemlich gut durchgekommen und haben einige Unterhaltungen auf Landessprache bestreiten können, die uns auf Englisch nicht möglich gewesen wären.
In der Sprachschule haben wir aber immer wieder gehört „poco a poco“, wenn wir uns wieder über uns selbst aufgeregt haben, weil die Sprache nicht schnell so beherrscht wird wie man das von sich selbst erwartet.
Es stellt sich aber heraus, man kommt meistens genauso gut voran, wenn man ein bisschen geduldiger an die Dinge herangeht. Poco a poco („Stück für Stück“) wurde die zweite große Devise der Reise.
Viele Dinge im Leben passieren doch eigentlich graduell, wenn man drüber nachdenkt: IngenieurIn* wird man nicht von jetzt auf gleich (*was stellvertretend für sämtliche Fähigkeiten steht, die man im Laufe des Lebens erlernt).
Liebe entwickelt sich nicht von einem Tag auf den anderen.
Und gute Gewohnheiten etablieren sich auch nicht über Nacht.
Dranbleiben lohnt sich., poco a poco eben.

Und bevor das hier in allzu großes Geschwafel ausartet, höre ich jetzt auf.
Danke für’s Lesen.
Danke für’s Dabeisein auf unserer Reise.
Danke für die vielen schönen Nachrichten auf den unterschiedlichsten Kanälen.

Mucho amor & bis zum nächsten Trip!

2 Antworten auf “Reisereview”

  1. Da schließe ich mich doch gleich mal an und nicht aus!
    Ich hatte sehr viel Vergnügen an Eurer Reise, Euren Bildern und dem Mega-Text 🙂
    Es war und ist großartig !
    Zum Reisen geboren – freue mich auch schon auf Euren nächsten Trip – hoffentlich auch mit Blog .
    Vielen Dank an Euch – The One and Only L&B.

  2. DANKE fürs schreiben
    DANKE für die wunderschönen Bilder
    DANKE für jeden einzelnen mega unterhaltsamen und interessanten Blog
    DANKE fürs mitnehmen auf eure Reise

    Laura, ich freu mich schon auf euren nächsten Trip, den ich gerne wieder begleiten werde, das ist ganz großes Kino, das ich mir nicht entgehen lassen möchte 👌😀

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